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Pressemitteilungen

Hier finden Sie alle Pressemitteilungen des Institutes seit Oktober 2013.
Die Mitteilungen sind zeitlich sortiert (aktuellste oben).

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Ausgezeichnete akademische Leistungen

Osnabrücker Wissenschaftliche Gesellschaft ehrt Systemwissenschaftler

 

Es sind herausragende wissenschaftliche Leistungen: Auf der Mitgliederversammlung der Osnabrücker Wissenschaftlichen Gesellschaft wurde am 31. Januar der neugeschaffene, mit 2000 Euro dotierte Wissenschaftspreis 2023 an Dr. Therese Neuffer (FB Rechtswissenschaften) und Dr. Gunnar Niebaum (FB Mathematik/Informatik/Physik) für ihre ausgezeichneten Dissertationen vergeben. Die feierliche Vergabe fand in der Unternehmenszentrale der Sievert SE statt.

Die Osnabrücker Wissenschaftliche Gesellschaft (OWiG) ist ein Zusammenschluss von Professorinnen und Professoren der Universität und seit letztem Jahr auch der Hochschule Osnabrück mit dem Ziel des interdisziplinären Gedankenaustausches und der Pflege wissenschaftlicher Beziehungen zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen.

Der Systemwissenschaftler Dr. Niebaum hat in seiner von Dr. Jörg Klasmeier betreuten Dissertation "Geography-referenced modeling of pharmaceuticals and fecal bacteria for risk assessment in river catchments" die Belastung eines deutsch-niederländischen Flussgebietes mit Arzneimitteln und antibiotika-resistenten Keimen georeferenziert erfasst und die damit verbundenen Risken für Mensch und Umwelt aufgezeigt. Die in vier Publikationen in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlichten Ergebnisse zeigen eindrucksvoll seine Fähigkeit zur zielgerechten Forschung und interdisziplinären Zusammenarbeit, wie Prof. Dr. Andreas Focks in seiner Laudatio ausführte.

Zwei neue Förderpreise gehen an SystemwissenschaftlerInnen

Im akademischen Jahr 2022/23 waren gleich zwei SystemwissenschaftlerInnen erfolgreich. Wir freuen uns bekannt geben zu dürfen, dass Dominik Lammers den Förderpreis der Intevation GmbH für seine herausragende Masterarbeit erhalten hat. Seine Arbeit, die sich mit der Dynamik von Honigbienenkolonien in Abhängigkeit von Umweltfaktoren befasst, wurde von renommierten Wissenschaftlern als exzellent bewertet. Besonders beeindruckend waren seine neuen Pollen- und Eierlege-Module, die er in das BEEHAVE-Modell integriert hat. Diese Module ermöglichen eine bessere Simulation von Bienenpopulationen und tragen somit dazu bei, das Kollabieren von Honigbienen-Kolonien zu verhindern. Wir gratulieren zu seiner außergewöhnlichen Leistung und freuen uns darauf, seine Arbeit weiterhin zu verfolgen.

Außerdem gehen herzliche Glückwünsche an Venja Schoenke zur Auszeichnung mit dem Studienpreis der Felix Schoeller Holding GmbH & Co. KG! Ihre herausragende Leistung im Bereich der Schnittstelle von Chemie und Informatik in Verbindung mit Umweltschutz hat die Jury beeindruckt und den Preis verdient gemacht. In ihrer preisgekrönten Masterarbeit hat sie eine neue Methode für die Bewertung von Umweltauswirkungen von Chemikalienmischungen entwickelt und anhand von Daten zu Pestiziden erfolgreich angewendet. Die Arbeit zeichnet sich durch mathematische Komplexität, Programmierfertigkeiten und klare Ergebniskommunikation aus und stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Umweltforschung dar. Wir gratulieren herzlich zu dieser Anerkennung und wünschen weiterhin viel Erfolg in ihrer wissenschaftlichen Karriere!

Visionär und Pionier der Systemwissenschaft Prof. Helmut Lieth verstorben

Das Institut trauert um Prof. em. Dr. Helmut Lieth. Der weltweit anerkannte Ökologe verstarb am 16. April nach längerer Krankheit.

Lieth, 1925 in Kürten im Rheinisch Bergischen Kreis geboren, studierte in Bamberg und Köln. 1953 folgte die Promotion im Fach Botanik, anschließend war er in Köln und in Stuttgart-Hohenheim wissenschaftlich tätig. Nach seiner Habilitation führten ihn Forschungsaufenthalte und Gastprofessuren nach Kanada, Venezuela, Kolumbien, Hawaii und von 1967 an als Professor für Botanik an die University of North Carolina (USA). Während dieser Zeit publizierte Helmut Lieth den Klimadiagrammweltatlas, der Ökologen über Jahrzehnte als Grundlage diente  sowie die erste, auf Modellrechnungen beruhende Karte der Primärproduktivität der Erde.

1977 wurde er als einer der ersten Professoren an den noch jungen Fachbereich Biologie/Chemie der  Universität Osnabrück berufen, in dem er die umweltbezogenen biologischen Forschungen aufbaute und in kurzer Zeit eine international anerkannte Forschungsgruppe etablierte. In Deutschland war er dabei einer der ersten Wissenschaftler, der sich mit ökologischen Fragestellungen aus systemwissenschaftlicher Perspektive beschäftigte und mathematische Modelle zur Quantifizierung von Stoff- und Energieflüssen in Ökosystemen entwickelte. Diese Modelle, wie das in seiner Gruppe entwickelte Osnabrücker Biosphärenmodell, sowie Untersuchungen  des zunehmenden atmosphärischen Kohlendioxidgehaltes auf das Pflanzenwachstum  wurden später zum wichtigen Bestandteil globaler Modelle für die Prognose des Klimawandels, beispielsweise des Max PIanck Instituts für Meteorologie in Hamburg.

Helmut Lieth engagierte sich auch regional auf vielfältige Art und Weise am Aufbau der noch jungen Universität und des Fachbereichs Biologie/Chemie. So war er es, der als einer der ersten für die Einrichtung eines Botanischen Gartens sowohl als einer Lehr- und Forschungseinrichtung der Universität als auch als ein Erholungsgebiet für die Osnabrücker Bevölkerung eintrat und sich in den achtziger Jahren für dessen Realisierung stark machte. Sein Traum beinhaltete auch das Tropenhaus auf der Klippe, dort wo es heute steht. Es war ihm wegen der Binnenstrukturen in der Biologie allerdings nicht vergönnt, der erste Direktor des Botanischen Gartens zu werden. Aber sein unermüdliches Kämpfen für den Botanischen Garten und das Tropenhaus hat die Realisierung beider bewirkt.

Aus der Überzeugung heraus, die zukünftigen großen Herausforderungen auf unserem Planeten nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit  lösen zu können, gründete er 1983 zusammen mit dem Osnabrücker Sozialwissenschaftler Prof. Norbert Müller sowie dem Wirtschaftswissenschaftler Prof. Thomas Witte die interdisziplinäre „Arbeitsgruppe Ökologische und sozioökonomische Systemforschung“.  Gefördert durch BMBF und EU arbeiteten von 1983-1991 erstmalig in Deutschland Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen an einer fachübergreifenden Fragestellung, den Ursachen und  Folgen der  Nitratbelastung in Regionen mit intensiver Tierhaltung und möglichen Handlungsoptionen. Die hier gewonnenen Erkenntnisse und die entwickelten Methoden der Integration von fachspezifischen, raumzeitlich aufgelösten Computermodellen in einem Gesamtmodellsystem waren wegweisend für die interdisziplinäre umweltbezogene Forschung.

Gleichzeitig mit den erfolgreichen Forschungsarbeiten erkannte Helmut Lieth die Notwendigkeit, interdisziplinäre Arbeitsmethoden und Lösungsansätze auch in der Lehre zu vermitteln. Aus diesem Grund initiierte Ende der 80er Jahre die Einrichtung des Studiengangs „Angewandte Systemwissenschaft“ im Fachbereich Mathematik/Informatik, bei dem erstmalig in Deutschland systemwissenschaftliche Methoden der mathematischen Modellbildung und Computersimulation zusammen mit Fachwissen aus Natur- Wirtschafts- und Sozialwissenschaften vermittelt wurden.  

Die erfolgreichen Arbeit von Helmut Lieth führten dann zur Berufung von Prof. Dr. Michael Matthies, unter dessen Leitung 1994 das Institut für Umweltsystemforschung gegründet wurde und weitere Professuren berufen werden konnten, u.a. 2001 die erste Stiftungsprofessur der Universität. Durch die Pionierarbeit von Helmut Lieth ist das Institut heute eine feste Größe in der internationalen systemwissenschaftlichen Forschung, was 2014 durch die erstmalige Einwerbung einer Humboldt-Professur für die Universität Osnabrück bestätigt wurde.

Nach seiner Emeritierung 1993 im Fachbereich Biologie/Chemie fand Helmut Lieth im Institut für Umweltsystemforschung ein Dach, unter dem er noch viele Jahre mit der ihm eigenen Schaffenskraft  an neuen Projekten arbeitete. So  kooperierte er mit russischen Wissenschaftlern am Baikalsee in Sibirien, um dort gegen die zunehmende Verschmutzung eines der weltweit größten Binnengewässer vorzugehen, und engagierte sich in Usbekistan gegen die Versalzung der Böden und die Verlandung des Aralsees. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt vor dem Hintergrund der globalen Ernährungsproblematik war die Nutzung von salzresistenten Pflanzen und deren Bewässerung mit Meerwasser in süßwasserarmen Gegenden.

Helmut Lieth vertrat zeitlebens eine moderne, fachübergreifende Ausrichtung in der ökologischen Forschung. Mit seinen oft visionären Ideen fand er international große Zustimmung und Beachtung, traf als Querdenker in den klassischen Wissenschaftsdisziplinen aber oft auch auf beträchtlichen Widerstand, dem er mit der ihm eigenen energischen Art begegnete. Wer Helmut Lieth persönlich kennenlernen durfte, wird dies bestätigen können.

Helmut Lieth war und bleibt ein Pionier auf dem Gebiet der modernen Umweltforschung. Sein visionäres Denken, das ihn zeitlebens vorantrieb, sollte Beispiel sein für die heute zu oft anzutreffende Denkweise in engen fachwissenschaftlichen Bahnen. Der Mut, neue Wissenschaftsfelder zu eröffnen und diese zu betreten, hat ein Erbe hinterlassen, das uns als Richtschnur und Auftrag für die Weiterentwicklung der systemwissenschaftlichen Forschung und Lehre dient. 

Die Zukunft der Wasserkraft – die verdammte Zukunft unserer Flüsse?

Das Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück und das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) veröffentlichen Studie zu den Auswirkungen neuer Staudämme.

Projekt zur Intelligenten Maßnahmenplanung in der Abwasserwirtschaft

Das Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück hat ein Simulationsmodell zur Berechnung der räumlichen Konzentrationsverteilung von Chemikalien aus Haushaltsabwässern in Flüssen erstellt.

Humboldt-Professur geht erstmals an die Universität Osnabrück und das USF

Mit dem höchstdotierten internationalen Forschungspreis Deutschlands wurde am 8. Mai in Berlin die Umweltökonomin Prof. Dr. Stefanie Engel von der ETH Zürich ausgezeichnet.
Prof. Engel wird ab dem 1. Oktober am Institut für Umweltsystemforschung (USF) in Osnabrück arbeiten.
(Foto: © sveapietschmann.de)

Prof. Dr. Frank Hilker neu am Institut für Umweltsystemforschung

Als Osnabrücker Absolvent ist Dr. Frank Hilker ein lokales »Eigengewächs« und bereichert seit kurzem als Professor für Angewandte Systemwissenschaft das Institut der Umweltsystemforschung und den Fachbereich Mathematik/Informatik an der Universität Osnabrück. Insgesamt neun Jahre arbeitete der Wissenschaftler im Ausland, genauer gesagt in Großbritannien, Kanada und Portugal.
(Foto: © Uni Osnabrück/Elena Scholz)

Universität Osnabrück und USF werben Humboldt-Professur ein

Die Universität erhält erstmalig eine Alexander von Humboldt-Professur. Mit dem höchstdotierten internationalen Forschungspreis Deutschlands soll die Umweltökonomin Prof. Dr. Stefanie Engel von der renommierten Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich künftig am Institut für Umweltsystemforschung in Osnabrück arbeiten.
(Foto: © Universität Osnabrück)

Start der systemwissenschaftlichen Studienprogramme im WS 2013/14

Start der systemwissenschaftlichen Studienprogramme im WS 2013/14

Die systemwissenschaftlichen Studiengänge starten im Wintersemester 13/14 mit 18 Erstsemestern im Bachelorprogramm, 44 Erstsemestern im 2-Fächer-Bachelor-Programm und 11 Studienanfängern im Masterprogramm, sowie weiteren Studierenden, die Systemwissenschaft als Nebenfach in anderen Studienprogrammen gewählt haben.
(Foto: © J. Berlekamp)

Internationale Konferenz: Models in Population Dynamics and Ecology

Vom 26. bis 29. August fand am Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück die Konferenz MPDE‘ 13" mit mehr 180 Teilnehmenden aus 37 Ländern statt. Die internationalen Tagungen werden seit 2007 jährlich durchgeführt, in diesem Jahr erstmalig in Deutschland. Das ist auch eine Würdigung der geleisteten Arbeit in der Forschungsgruppe Theoretische Systemwissenschaft.

Preisverleihung Prof. Pahl-Wostl

Frau Prof. Pahl-Wostl wurde 2012 der erste Wasserressourcenpreis der Rüdiger Kurt Bode Stiftung verliehen.

Die Preisübergabe fand am 25. Juni 2013 im Rahmen der 4. Internationalen Konferenz "Water Research Horizon"  in Berlin statt.

EU fördert ab 2014 neues Projekt zu Wissenstransfer und Klimawandel

Im Zuge des Klimawandels wird in Deutschland und Europa eine deutliche Zunahme an Hochwassern und Dürren erwartet. Das Forschungsprojekt Knowledge Transfer for Climate Change Adaptation (Know2Adapt) am Institut für Umweltsystemforschung wird ab 2014 untersuchen, wie man auf solche Bedrohungen reagieren kann.

DFG fördert neues Projekt

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert ein neues interdisziplinäres Forschungsprojekt zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasserressourcen. Dabei geht es auch um die Frage, inwieweit verschiedene Nutzungsansprüche zwischen natürlichen und menschlichen Belangen gerecht reguliert werden können.